Dienstag, 11. Oktober 2016

Kamera-Album mit Trick 17


momentan ... endlich befreit. Von all den doofen Dingen meiner viel zu langen ToDo-Liste. Dreckige Wäsche, Buchhaltung, Steuer ... Ihr wisst schon: all die Dinge, die so gar keinen Spaß machen. Und deshalb ab heute endlich wieder im Kreativmodus unterwegs. Heute Abend geht es ab an den Scraptisch. Daran geht kein Weg vorbei. Wird auch dringend Zeit. Ich habe schon richtige Entzugserscheinungen und erwische mich dabei, wie ich dauernd, wenn ich an meiner Kiste mit den neuesten Errungenschaften (ich sage nur: shoppen bei Auf deine Weise und bei Der Scrapbook Laden im Rahmen des Crop Royal und wunderwundervolle Post vom Creative-Depot ... hach ...) vorbeigehe, irgendwas davon rausnehmen und streicheln muss. Und ständig fallen mir Dinge ein, die ich damit machen könnte. Ab heute Abend gibt's kein Halten mehr. Da werden all diese Ideen in die Tat umgesetzt. 

Aber vorher möchte ich wenig
stens noch meine Schulden begleichen. Ich bin euch doch noch das zweite Minialbum vom Crop Royal schuldig. Ein wunderbar vielseitiges kleines Album in Kameraform. Die Stanze dazu kennt ihr sicher alle:


Das ist die Vintage Camera von Tim Holtz (Sizzix). Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Geheimnis dieses Albums liegt in der Tatsache, dass ich zwei dieser Stanzformen benutzt habe. Eure fragenden Gesichter kann ich mir jetzt schon lebhaft vorstellen. ;-) Wieso braucht sie zwei von den Stanzen? Kurbelt sie an zwei BigShots gleichzeitig? Auch eine Variante ... Aber völlig falsch,
Also langsam und zum Mitschreiben: das hier ist das Ergebnis, das man erhält, wenn man die Stanze durchnudelt.


Grundsätzlich sehr hübsch, oder? Aber wie zum Kuckuck bekommt man daraus vernünftige Coverteile für das Album? Klar: auf Pappe legen, dem Umriss nachzeichnen und von Hand ausschneiden. Ja nee, is klar ... Ich bin doch nicht verrückt! Ihr erinnert euch? Crop Royal? 40 scrapverrückte Mädels? Sprich 40 Alben? Jedes mit Vorder- und Rückseite? Nach Adam Riese macht das 80 Teile. Klar, und die schneide ich also mit der Hand. Ach nee, ich muss ja nicht alles selber machen. Ich kann das ja auch die Teilnehmerinnen machen lassen ... Eigentlich eine schöne Idee. Warum bin ich nicht vorher darauf gekommen? *vordiestirnklatsch*
Nein, aber mal im Ernst. Wir wollten ja auch ein bisschen was schaffen. Und ich wollte nicht alle damit quälen, von Hand Graupappe schneiden zu müssen. Ihr wisst das selber: nicht ist besch... als Graupappe von Hand in filigrane Formen zu schneiden. Das wird nur im seltensten Fall was. Und ich habe ja durchaus den Anspruch, die Menschen am Ende des Wochenendes glücklich nach Hause zu schicken. Also musste eine andere Lösung her. Cameo! Ach nee, ich hab ja die alte, mit der Graupappe nicht so wirklich funktioniert. Tja, da wird's dann langsam eng, was die Möglichkeiten angeht. Aber "einem Ingenieur ist nix zu schwör" gilt auch hier. Und manchmal sind die einfachsten Lösungen die besten. Innenleben raus, Außenränder stehen lassen. Ihr versteht nur Bahnhof? Also, diejenigen, die nicht nur ihr Papier, sondern auch ihre Stanzen streicheln, diejenigen, denen es jedesmal weh tut, wenn sie einen neuen Bogen PP anschneiden, diejenigen, die nie im Leben Stempel zerschneiden würden, obwohl das Motiv hinterher noch viel besser nutzbar wäre, die sollten jetzt lieber nicht weiterlesen. Denn jetzt wird es es blutrünstig und total gruselig.
Fertig?
Sind nur noch die da, die hart im Nehmen sind?
Die, denen scraptechnisch so gar nichts mehr Angst machen kann?
OK, dann jetzt Trommelwirbel!
Noch mehr Trommelwirbel.
Immer mehr fast schon unerträglicher Trommelwirbel.
Und ...

... Stille.
Grabesstille.
Das Ergebnis meiner Überlegungen:


Ja, ihr seht ganz richtig: ich habe tatsächlich Hand angelegt an die schöne Stanze. Die geraden Elemente konnte ich gut mit einer Flachzange rausziehen aus ihrer hölzernen Behausung. Mit den runden Teilen war es da schon viel schwieriger. Erstens bekommt man die mit der Flachzange nicht zu fassen, und zweitens saßen die bombenfest. Also Hammer und Meißel und schon ging's ganz einfach. *lol*
Ja, wirklich, ich mache keinen Quatsch! Ich bin der Stanze wirklich mit schwerem Gerät zu Leibe gerückt. Ach, ich finde, man muss ja alles mal probiert haben. Und ich fürchte, es wird nicht bei dem einem Mal bleiben. Ich hatte das vorher noch nie bei irgendwem gesehen. Ja, ich weiß: Stanzen und Stempel sind vielen heilig. Aber hey, inzwischen gibt es so viele, die - wie ich - auch immer mal ihre Stempel zerschneiden, damit's halt besser passt. Warum dann nicht auch Stanzen? Eben! Und vom Ergebnis bin ich durchaus begeistert.

Jedenfalls habe ich nun eine sozusagen individualisierte Stanze, die mir eben lediglich die äußere Form stanzt. Da ich die Stanzteile des Originals aber auch brauchte und auch in Zukunft nutzen möchte, habe ich die Stanze kurzerhand ein zweites Mal bestellt. Und nun ergänzen sich die beiden Teilchen ganz wunderbar.

Hoffentlich sieht Meister Holtz das nicht! *duckundweg* Der lässt mich womöglich noch weltweit für alle Käufe seiner Stanzen sperren. ;-)))

Und hier noch ein paar Einblicke in den Rohling, den wir dann mit all den Stanzteilen, die ich ins Kit gepackt hatte, erstellt haben. Die Innengestaltung konnte ganz individuell vorgenommen werden.






Im Inneren gibt es ein ellenlanges Leporello - dank des tollen neuen doppelt so langen Evolution-Cardstocks von Auf deine Weise. Lasst euch nicht in die Irre führen von der Bezeichnung im Shop: der 12"-Cardstock ist bei Lieferung einmal gefaltet und von daher ganze 24" lang! Irre, oder? Und ich bin mir sicher, dass das noch nicht das Ende der Entwicklung sein wird. Da geht bestimmt noch was bei Auf deine Weise ... ;-) 
Die Sticker vorne drauf sind übrigens ebenfalls von dort. 
Ich glaub, ich werde noch lange an die entsetzten Gesichter der Crop-Teilnehmerinnen denken, als ich ihnen sagte, was ich mit der Stanze gemacht habe. Das war wirklich witzig! Aber um so interessanter war dann, wie sich dieses Entsetzen in Ahs und Ohs verwandelte, als ich alles erklärte und die Möglichkeiten erläuterte, die sich mit der eigenhändigen Veränderung von Stanzformen ergeben. Insofern: seit mutig! Traut euch was! Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. 
Als nächstes plane ich, die Innenseiten ebenfalls in der Kameraform zurecht zu stanzen. Das Ergebnis zeige ich euch dann irgendwann auch noch.
Bleibt kreativ! 


Verwendetes Material: Auf deine Weise, Sizzix, Tim Holtz

4 Kommentare:

  1. Uff!!! Die arme Stanze... Glücklicherweise besitze ich so eine nicht, komme also nicht in Versuchung :)))) Ich muss aber gestehen, schon mal Stempel zerschnitten zu haben... tat schon ein bisschen weh :) Das Ergebnis Deiner Kamera-Minis lässt sich aber durchaus sehen :)))
    Liebe Grüße
    Christine
    P.S.: Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar bei mir :)))

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    1. Nun ja, liebe Christine, das funktioniert sicher auch mit anderen Thick Dies. ;-)
      Herzlichen Dank für deine Zeilen!
      LG, Miriam

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  2. ich finde deine Gräueltat super,
    bin selbst eine die auch schon mal Stempel zerpflückt oder auch grade deswegen 2-3 mal kauft *hihi
    aber auf die Idee Stanzen zu zerlegen kam ich noch nicht
    was sich da wieder Möglichkeiten auftun *tztztz
    LG hellerlittle

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    1. Jaaaahaaaa! Ungeahnte Möglichkeiten, liebe Petra. ;-)

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